Sascha hat harte Zeiten hinter sich. Doch statt aufzugeben, hat er sich entschlossen etwas zu tun. Für seinen Körper, für seinen Geist, für eine bessere Lebensqualität. Ganz einfach für sich.
5 Minuten auf Sascha's Blog reichen um mich bis in die Haarspitzen zu motivieren. Wegen der Trainingsleistungen? Auch. Es ist beachtlich was Sascha im Training so alles abspult. Doch am meisten beeindruckt bin ich von der Regelmäßigkeit der Einheiten. Von der Disziplin und dem Durchhaltevermögen. Tägliche Einträge auf seinem Blog sind die Norm. Warum? Weil er täglich etwas für sich tut. Use_it - Der Name seines Blogs ist Programm!
Solltest Du Schmerzen haben und hast Dich vielleicht schon aufgegeben, lies Dir die Antworten von Sascha ganz genau durch. Ich bin froh jemanden wie Sascha in meinem Freundeskreis zu haben, um an seinen Erfahrungen teil zu haben.
Darum an dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Sascha, dass er sich die Zeit für meine Fragen genommen hat.
Seb: Wer bist Du und warum hast Du mit dem Fitnesstraining begonnen.
Sascha: Mein Name ist Sascha Pfeifer. Ich lebe in einer Beziehung, habe eine Tochter(16Jahre) aus erster Ehe und werde dieses Jahr 41Jahre alt. Bin also mitten im Leben :-). Ich wohne im Raum Offenbach am Main und arbeite als Techniker in einem KFO. Labor.
Zum körperlichen Training bin ich gekommen, weil ich schon sehr früh in meinem Leben Probleme an Rücken und Knie erfahren musste.
Seb: Auf Deinem Blog (link) schreibst Du immer wieder über Deine täglichen Mobilisationen. Warum sind diese Einheiten für Dich so wichtig.
Sascha: Durch diese täglichen Mobilisationen halte ich meinen Körper konstant in einer Phase, die ich gerne als Bewegungsfähig bezeichnen möchte. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass durch diese täglichen Mobilisationen mein Körper viel resistenter gegen körperliche Verspannungen geworden ist, aber auch Stresseinwirkungen jeglicher Art besser verarbeitet. Was für mich eine verbesserte Lebensqualität bedeutet.
Diese Einheiten haben meine Rückenschmerzen und andere körperliche Schmerzen so gut wie eleminiert. Das tägliche Sitzen ist für mich einer der stärksten Faktoren, wenn es um die Entstehung von gesundheitlichen Problemen geht. Daher bin ich auch sehr strikt bei dieser täglichen Praxis, denn ich muss in meinem Beruf viel und lange in dieser Position verbringen.
Diese tägliche Zeit der körperlichen Untätigkeit ist so schwer wieder in die körperliche Balance zu bringen, dass ich gar nicht anders kann, als alle paar Stunden meinen gesamten Körper zu mobilisieren.
Zum anderen machen mir diese Einheiten wirklich Spaß!
Seb: Du hältst Deine Trainingseinheiten bewusst sehr "einfach". Das gilt auch für die Auswahl Deiner Trainingsgeräte. Was hat sich für Dich bewährt und warum trainierst Du Zuhause?
Sascha: Mit Zuhause beziehe ich auch meine Trainingseinheiten im Freien mit ein.
Zur Zeit benutze ich den Stein als Trainingsgerät sehr gerne und häufig. Für mich ist aber mittlerweile das Trainingsgerät ein Mittel zum Zweck geworden. Die Kettlebell z.b. ist bei mir längst nicht mehr so dominant in meinem Training, wie dies noch vor einiger Zeit der Fall war. Da gab es kein Training ohne Kugel.
Wichtig ist mir, dass mir ein Trainingswerkzeug Möglichkeiten gibt, eine Übung variantenreich zu absolvieren. Die Kettlebell, der Sandbag, aber auch Steine und sogar Betonplatten kann ich als Trainingsgerät variabel einsetzen. Da habe ich ein paar Routinen wie meine Combo aus den 3 Übungen Turkish Get Up/ Pull Up/ Deadlift. Diese einfachen Übungen liegen mir und fordern mich immer wieder auf's neue. Mit dem Stein durchlaufe ich gerne eine Lift/ Carry/ Press Runde. Auch wieder einfach gehalten, aber nicht so leicht in der Ausführung! Diese einfachen Übungen kann ich mit den oben genannten Trainingswerkzeugen sehr variantenreich ausüben.
Wichtig ist auch und nie zu vernachlässigen, der sichere Umgang mit den Trainingswerkzeugen der Wahl. Eine Kettlebell will höchste Aufmerksamkeit, wenn sie umher geschwungen wird ;-)
Der eigene Körper ist für mich natürlich immer eine sehr gute Wahl, wenn ich trainieren will. Da gibt es so viele Möglichkeiten, dass ein Trainingsgerät oft nur eine Zugabe ist. Für mich persönlich gibt es da noch eine Menge zu erlernen und zu entdecken. Wer seinen Körper unter Kontrolle hat, der kann natürlich auch viel besser mit einem Trainingsgerät arbeiten. Ich lege mittlerweile noch mehr viel mehr Wert auf diese grundlegenden Übungen mit dem eigenen Körpergewicht.
Ich bin gerne unabhängig und trainiere auch gerne alleine. Zuhause oder im Freien kann ich trainieren, wann immer ich will. Keine Öffnungszeiten und keine Anfahrt. Auch so gut wie keine Ablenkung, das ist mir sehr wichtig.
Seb: Nach diversen Verletzungen hast Du Dein Leben wieder in die eigenen Hände genommen statt einfach aufzugeben. Welchen Tipp würdest Du jemanden geben, der ähnliches erlebt hat.
Sascha: Das ist immer eine schwierige Situation und sehr individuell zu sehen, wenn der Körper nicht mehr so gut funktioniert.
Ich kann da nur von mir berichten. Was bei mir lange Zeit nicht stimmte, wenn ich an meine ganzen körperlichen Probleme und Operationen zurück denke, war die Einstellung zu diesen Situationen. Na klar wollte ich wieder gesund werden und ich habe auch Einsatz in den diversen Therapiemaßnahmen gezeigt. Aber die Einstellung und die Annahme der Situation passte nicht.
Was mir fehlte war das Übernehmen der Verantwortung für mich und meinen Körper, den ich derzeit habe. Auch wenn dies am Anfang sehr schwierig ist, weil wir diese Eigenverantwortung oft nicht mehr gezeigt bekommen. Und diese auch manchmal gar nicht erwünscht wird. Diese Eigenverantwortung ist für mich ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu einer Verbesserung der Situation. Oft sind diese körperlichen Probleme mit langer Vorlaufzeit entstanden. Ehrlich gesagt, ich selber habe mir in der Vergangenheit wohl die meisten Schäden zugefügt! Mit meiner damaligen Lebensweise. Das Einzusehen gehört mit dazu, wenn ich die Eigenverantwortung übernehme und die derzeitige Situation annehme.
Die Rückgewinnung der uns gegebenen natürlichen Beweglichkeit geht nur sehr langsam voran und setzt eine tägliche Praxis voraus. Jeder kann aber mit einfachsten Übungen, wie z.b. dem erlernen einer tiefen Kniebeuge, seinen gesamten körperlichen Zustand Schritt für Schritt verbessern.
Seb: Wie motivierst Du Dich zu Deinen täglichen Einheiten? Wie sehen Deine Ziele aus?
Sascha: Meine gute und stetige Motivation ist natürlich mit meiner Vorgeschichte begründet. Ich konnte teilweise über Wochen hinweg keine aufrechte Körperposition einnehmen, oder mir die Schuhe binden. Da fällt mir eine tägliche Mobilisation oder ein Spaziergang nicht schwer!
Ich möchte einfach dran bleiben an meiner tägliche Routine und diese noch mehr festigen. Ich habe keine bestimmte Leistung oder Marke im Visier, wenn es um das körperliche Training geht. Die Beweglichkeit weiterhin erhalten oder sogar noch ausbauen. Das war es schon :-)
Seb: Ich weiß, dass Du von 2 Trainern besonders geprägt wurdest und Du hast auch schon Geld in die Hand genommen, um von Ihnen zu lernen. Würdest Du sagen, dass sich die Investition in einen Trainer/Mentor gelohnt hat und was würdest Du jemanden empfehlen der auf der Suche nach einen Trainer ist.
Sascha: Ich habe schon einiges an Geld und Zeit in Trainer und Seminare investiert. Mir hat es bis jetzt immer etwas gebracht, wenn ich solche Kontakte aufgenommen habe. Steve Maxwell ist für mich ein Vorbild, weil er absolut das lebt, was er in seinen Seminaren weitergibt. Toll!
Über körperliches Training zu lernen ist eine lebenslange Aufgabe und jede Einheit ist auch immer so etwas wie eine Lehrstunde für mich. Wer aber einen guten Trainer an der Seite hat, besonders am Anfang der Trainingszeit, der kann sich viele Umwege ersparen.
Ich habe am Anfang meiner "Kettlebellkarriere" regelmäßig Probleme nach dem Training gehabt. Besonders der untere Rücken schmerzte oft und fühlte sich nicht gut an. Genau das wollte ich ja verbessern und stärken. Erst ein gutes und persönliches Coaching haben mir da weiter geholfen. Ein guter Trainer ist sehr wichtig. Ein stabiles körperliches Fundament ist eine gute Ausgangslage um später wirklich sinnvoll mit Kettlebell und anderen Trainingsmitteln zu arbeiten.
Ich möchte diese Chance nutzen und nochmal danke an Karol Szwand sagen. Er hat mich wieder mit viel Geduld und Menschlichkeit auf einen sehr guten Weg gebracht, wenn es um das körperliche Training geht.
Zur Trainersuche würde ich folgendes sagen: Ist dieser Mensch ein "Walker" oder "Talker" :-)
Du bist ein "Walker", Sebastian. Deshalb kann ich Dich auch uneingeschränkt als Trainer weiterempfehlen!!
Seb: Keine Zeit oder andere Aussagen höre ich immer öfter. Welchen Tipp hättest Du für jemanden, der beruflich stark eingespannt ist, den er vielleicht sofort umsetzen kann und der wenig Zeit in Anspruch nimmt?
Sascha: Quick Fix Lösungen gehen meist nach hinten los. Das beste ist die Einstellung zu ändern. Dies gelingt gut mit täglichen kleinen Schritten. Jeder der ernsthaft seine körperliche Situation verbessern will, der kommt um die tägliche Arbeit an dieser nicht umher. Ich z.b. habe mir kleine Rituale in den Tagesablauf integriert. Eine Mahlzeit, viele nennen sie auch Frühstück, gibt es bei mir erst nach der ersten Mobilisation. Das hat sich wunderbar eingespielt.
Wenn ich unter der Woche im Labor bin, versuche ich jede Möglichkeit zu nutzen um mich zu bewegen. Ich nehme nie den direkten Weg zur Toilette. Mache z.b. an einer bestimmten Stelle im Treppenhaus eine Kniebeuge am Geländer. Alles nur kleine Tropfen, aber am Ende einer Arbeitswoche kommt da einiges zusammen.
Einfache Übungen wie Rumpfkreisen, Schulterkreisen und Nackenmobilsierung verändern das körperliche Befinden binnen Minuten. Einen Rückzugsort, wo ich solche einfachen Übungen abhalten kann, finde ich meist überall.
Vielen Dank an -KettlebellFitnessAthleticsWeimar- für diese tolle Möglichkeit etwas aus meinem Trainingsleben vorzustellen! Hat mir viel Freude gemacht und ich hoffe auch das Lesen macht Spaß :-)
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